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Pressespiegel Dill, Lemp, Mühlbach

die junge Seite 
Bericht der WNZ vom 27. Januar 1998 über unsere Aktivitäten 

Bericht von Jens Regel in der Schulzeitung GREIF, 1997/98 Nr. 1


Wetzlarer Neue Zeitung, 31. 08. 2001

17 Kinder waren der Einladung zur Infoverantstaltung gefolgt

Naturschützer untersuchten Wasserqualität des Lempbaches

Ehringshausen (re). Bachflohkrebse, Eintagsfliegenlarven, Strudelwürmer und Egel - eine Gruppe Ehringshäusener Kinder erfuhr ganz viel über kleine Tiere, die - bislang von ihnen unbemerkt - in ihrer Nähe leben. Der Naturschutzring Ehringshausen (NRE) hatte zu einer Informationsveranstaltung mit dem Titel "Das Gewässer lebt" eingeladen.

Vorstandsmitglied Ulrich Hild, der auch Vorsitzender des Angelsportvereins Katzenfurt ist, und der Jugendgewässerwart Sven Oliver Bass übernahmen die Leitung der Gewässer untersuchungen. 17 Kinder gingen hoch mutiviert an diese wichtige Naturschutzarbeit: An drei Abschnitten des Lempbachs sollte die Wasserqualität ermittelt werden.


Sorgfältig entnahmen die Kinder Wasserprobenm aus dem Lempbach, die darin enthaltenen Kleinlebewesen wurden dann im Dorfgemeinschaftshaus untersucht. (Foto: privat)

Die Kinder lernten, wie man die im Bach gefundenen Organismen unterscheidet und die Gewässergüte durch die Anzahl der gefundenen Organismen errechnet. Eine Gruppe untersuchte den Lempbach oberhalb Kölschausen, die zweite Gruppe hinter Kölschhausen etwa 100 Meter vor der Kläranlage und eine dritte Gruppe am "Herborner Steg". Aus dem Bach wurden Wasserproben entnommen. Auch unter Steinen fanden die Naturschützer viele Kleinlebewesen. Die Kinder erkundeten den Bach und die in ihm Lebenden Organismen. Am Ende wussten sie, wie sauber der untersuchte Abschnitt des Lempbaches ist. Man unterscheidet vier Güteklassen: von unbelastet bis stark verschmutzt. Im Dorfgemeinschftshaus von Kölschhausen wurden die während einer Zeit von 20 Minuten gefundenen Kleinlebewesen in Petrischalen sortiert, gezählt und in einem Bewertungsbogen aufgenommen. Dabei ergaben sich folgende Ergebnisse für den Lempbach: oberhalb von Kölschhausen mäßig belastet, Ortsausgang von Kölschhausen mäßig belastet, Herborner Steg kritisch belastet bis stark verschmutzt. Zum schluss dankte der stellvertretende Vorsitzende des NRE, Werner Krause, auch in Funktion als 1. Beigeordneter der Großgemeinde, Ulrich Hild für sein Engagement und den Kindern für ihre Interesse an der Naturschutzarbeit.


Wetzlarer Neue Zeitung, 28. 01. 2000

Mitglieder der Angelvereine betreuen den Fischnachwuchs

28000 Lachseier reifen in Seitenbächen der Dill heran

Ehringshausen/Sinn (re). Die Lachswarte der Angelvereine Sinn, Edingen, Katzenfurt und Ehringshausen überwachen wieder die seit 1998 jährlich vorgenommene Erbrütung von Lachseiern. Die 28 000 Eier, die von Wildlachsen aus dem französischen Adour-Nive-System stammen, wurden auf acht nach dem Erfinder benannte Firzlaff-Boxen verteilt und in die Seitenbäche der Dill eingebracht.

Bis alle Lachse geschlüpft sind, vergehen je nach Wassertemperatur etwa vier Wochen. Weitere vier Wochen benötigen die Lachse, um ihren Dottersack aufzuzehren, erst dann sind sie schwimmfähig und können in die Freiheit entlassen werden. Nach etwa zwei Jahren Süßwasseraufenthalt werden sie dann ihre lange Reise über Rhein und Nordsee nach Grönland antreten. Während des Ei- und Dottersackstadiums kontrollieren die Lachswarte die Brutboxen regelmäßig, wobei die verpilzten Eier und abgestorbenen Larven aus der Box entfernt werden. Eine Wassertemperatur von zwei Grad, Lufttemperaturen bis minus zehn Grad sowie Regen- und Schneeschauer sind Widrigkeiten, die die Lachswarte bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit hinnehmen.

Dass die Arbeit Früchte trägt, zeigte sich im Herbst 1999, als an der Staustufe in Lahnstein acht aufsteigende, laichbereite Lachsrückkehrer bei Kontrollen gefangen wurden. Diese Rückkehrer machen aber auch deutlich, wie wichtig die Beseitigung von Querverbauungen und der Bau von Aufstiegsanlagen ist, um eine Durchgängigkeit der Gewässer zu gewährleisten und somit dem Lachs, dem Fisch des Jahres 2000, den ungehinderten Aufstieg in die Dill zu ermöglichen. Das Jahr des Lachses, das Jahr 2000, soll Zeichen für die Zukunft setzen. Für eine gesunde Natur, für den Lachs, der in der Dill wieder ein Zuhause haben soll.

Für weitere Informationen stehen der Koordinator der Lachswarte, Frank Plettenberg, unter der Telefonnummer (06449) 6696, und die Lachswarte der heimischen Angelvereine zur Verfügung.


Wetzlarer Neue Zeitung, 17. 12. 1999:

Der Fluss hat sich nach dem Fischsterben 1996 wieder weitgehend erholt

Angelsportler wollen Fischbestände in der mittleren Dill wiederaufbauen

Ehringshausen-Katzenfurt (dr). "Die Gewässerwerte der mittleren Dill haben sich in den vergangenen Monaten stabilisiert. Es gab keine auffälligen Schwankungen bei den Stickstoffwerten. Auch die Ergebnisse der biologischen Untersuchungen lassen auf eine kontinuierliche Besserung der Wasserqualität hoffen". Während einer Klausurtagung der Angelsportvereine aus Edingen, Katzenfurt, Ehringshausen, Werdorf und Aßlar gab Ulrich Hild, Vorsitzender des gastgebenden ASV Katzenfurt, die Ergebnisse der regelmäßigen Untersuchungen der Dill durch Peter Münn, Vorsitzender ASV Ehringshausen, und die Gewässerwarte bekannt. Der Fluss hat sich nach dem Fischsterben 1996 wieder soweit erholt, dass die Angler jetzt mit dem Neuaufbau der Bestände beginnen wollen.

Fischereisachverständiger Martin Tschirschnitz stellte die Hegepläne vor. Danach sollen Äschen und die Bachforelle, die Arten, die vom Fischsterben am stärksten betroffen waren, als Jungfische verstärkt besetzt werden. "Die natürlichen Laich- und Aufwuchsgebiete im gesamten Dillgebiet müssen durch die bessere Anbindung von Nebengewässern für die Fische erreichbar sein", erläuterte Tschirschnitz seine Untersuchungsergebnisse und die Hegeempfehlungen.

Frank Plettenberg (ASV Edingen), Herbert Muth (ASV Ehringshausen) und Jens Abendroth (ASV Katzenfurt) informierten über die Erfolge der Lachswarte bei der Ausbrütung in künstlichen Laichboxen und bei der Aufzucht von rund 16 000 Bachforellen. Im Jahr 2000 will sich auch Aßlar an dem Projekt beteiligen. Zurzeit gibt es allerdings noch Schwierigkeiten, einen geeigneten Bach zu finden, in dem die Brutboxen installiert werden können und der eine entsprechende Anbindung an die Dill hat.

Die Gewässerwarte Heinz Carle und Hans Krauß (beide Katzenfurt), Herbert Muth (Ehringshausen) und Hartmut Wolf (Werdorf) zeichnen in diesem Jahr für die Beschaffung von geeigneten Besatzfischen verantwortlich. Insgesamt entstehen Besatzkosten von rund 17 800 Mark. Die Vereine fordern die Anbindung der Seitenbäche sowie die Durchgängigkeit der gesamten Gewässersysteme durch Fischtreppen an den Wehren und Wasserkraftanlagen. Gemeinsam mit den Kommunen und Eigentümern sollen diese Projekte verwirklicht werden.


Wetzlarer Neue Zeitung, 08. 07. 1999:

Ein neues Gutachten nennt erfreuliche Werte

Die Qualität des Dillwassers ist für die Angler Anlaß für Optimismus

Ehringshausen-Katzenfurt (dr). "Die Dill ist mit ihrer Gewässergüte so langsam auf dem Weg der Besserung", beschreibt der Vorsitzende des Angelsportvereins Katzenfurt, Ulrich Hild, den Gewässerzustand.

Anlaß zur verhaltenen Freude gibt ein neues Gutachten des vereidigten Fischereisachverständigen Martin Tschirschnitz, das im Auftrag der Geschädigtengemeinschaft Mittlere Dill erstellt wurde. Die Angelsportvereine aus Edingen, Katzenfurt, Ehringshausen und Werdorf hatten sich nach einem großen Fischsterben im Jahr 1996 zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen und den Betreiber der Kläranlage in Edingen als wahrscheinlichen Verursacher des Fischsterbens verklagt. Mit einem Urteil in den Verfahren wird in den nächsten Wochen gerechnet.

"Aus dem Gutachten läßt sich deutlich das seinerzeit entstandene Schadensbild ablesen", analysiert Hild die Zahlen. Auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet das Gutachten die Gewässergüte vor der Kläranlage in Edingen mit 1,9.

Je weiter die Probesteilen von der Kläranlage entfernt liegen, desto besser wird die Wasserqualität. In Katzenfurt liegt der Wert bei 2,5, in Ehringshausen bei 2,2, in Werdorf bei 2,0, in Aßlar bei 1,8.

Das Ergebnis wurde nach der Bauerschen Methode ermittelt. Bei dieser biologischen Untersuchungsmethode werden vorgefundene Lebewesen registriert und je nach Tierart einer Wasserqualität zugeordnet und gewichtet. "Dabei kann man die Entwicklung der Gewässergüte sehr gut feststellen", beschreibt Hild die Vorteile dieser Untersuchung, die gemeinsam mit den Gewässerwarten einmal im Jahr stattfindet.

So wurden jetzt in dem untersuchten Streckenabschnitt keine älteren Lebwesen vorgefunden. Dies ist für die Fachleute ein weiteres Indiz für das große Fischsterben vor drei Jahren.


Wetzlarer Neue Zeitung, 27. 04. 1999:

Fischer stellten in Ehringshausen die Ergebnisse der Wasseruntersuchung vor

In der stickstoffbelasteten Dill können keine Fische aufwachsen

Ehringshausen (re). Eine schäumende, stinkende Brühe fließt nach Informationen der Angelfischer, die sich in der Interessengemeinschaft Dill zusammengeschlossen haben, noch immer ans der Edinger Kläranlage in die Dill. Und das, obwohl die Frist für eine Reparatur - Bestandteil einer Sondergenehmigung des Umweltamtes Wetzlar - verstrichen sei. In ihrer Sitzung in Ehringshausen vertraten die Angelfischer die Meinung, daß die Gesundheit der Menschen und das Leben der Wasserbewohner in und an der Dill gefährdet sei.

Bereits 1996 waren die Fische in der Dill verendet, Ulrich Hild (Katzenfurt legte die amtlichen Pegelprotokolle des Umweltamtes Wetzlar vor und berichtete über den aktuellen Stand in Sachen "Fischsterben": Wir mußten Klage beim Landgericht Limburg einreichen, Es blieb uns keine andere Wahl. Die Verhandlungen stehen noch an."

Der Interessengemeinschaft gehören an die Dillenburger Sportfischer sowie die Angler aus Sinn, Edingen, Katzenfurt, Ehringshausen, Werdorf, Aßlar und Wetzlar. Die Vereine an der mittleren Dill, die sich zu einer Geschädigtengemeinschaft "Fischsterben 1996" zusammengeschlossen haben, erhielten von der Versammlung den Auftrag zu klären, wann die Ausbaustufen der Kläranlagen in Niederscheld und Edingen in Betrieb gehen. In den nächsten Tagen wird es Gespräche mit Behörden und Verbänden geben.

Peter Münn, Vorsitzender des ASV Ehringshausen, legte einen vorläufigen chemisch-physikalischen Untersuchungsbericht für den Bereich mittlere Dill vor. Die Gewässerwarte aus Edingen, Katzenfurt, Ehringshausen und Werdorf hatten die Ergebnisse an fünf Meßstellen ermittelt Im Sommer entnahmen sie alle zwei Wochen, im Winter monatlich Wasserproben aus der Dill. "Die Stickstoffwerte auf der Strecke zwischen Edingen und Werdorf sind noch immer sehr hoch. Für empfindliche Fischarten wie Äschen oder Forellen ist die Belastung zu groß. Im oberen Bereich bei Katzenfurt und im Unterlauf bei Edingen können bei diesen Werten keine Jungfische aufwachsen", sagte Frank Plettenberg (Edingen). Nur weil in den vergangenen beiden Jahren überdurcbschnittlich viel Wasser die Dill hinab floß, sei es zu keinem weiteren Massenfischsterben gekommen. Die Angelfischer beschlossen, noch enger zusammenzuarbeiten und in Arbeitsgruppen folgende Themen aufzugreifen: Schwallableitungen aus Rehbach und Aar, Durchgängigkeit der Dill, Beseitigung von Querverbauungen, Bau von Fischaufstiegshilfen, Förderung und aktive Mitarbeit beim Projekt "Lachs 2000", Erstellung eines Einleitungskatasters, Gründung einer Gewässeruntersuchungsgruppe und deren Ausstattung mit modernsten Untersuchungs- und Meßgeräten, Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit, Unterstützung der Umweltpolizei und der Umweltbehörden. ...


Wetzlarer Neue Zeitung, 8.3.1999:

Ehrgeiziges Projekt des Landes Hessen

Der atlantische Lachs soll in die Lahn zurückkehren

Gießen/Solms (re). Ein ehrgeiziges Projekt hat das Land Hessen - in Zusammenarbeit mit den Fischvereinen an der Lahn (IG Lahn) und dem Institut für angewandte Ökologie in Kirtorf - in den vergangenen Jahren gestartet: die Wiederansiedlung des seit dem 19. Jahrhundert aus der Lahn verschwundenen atlantischen Lachses "Salmo salar". Zehntausende von Junglachsen wurden zu diesem Zweck an Weil (Leistenbach) und Dill (Amdorfbach und Schelde) ausgesetzt.

Damit ist es aber nicht getan: Bislang 28 ehrenamtliche Betreuer ("Lachswarte") kümmern sich um praktische Pflegemaßnahmen und als Fischereiaufseher um die Kontrolle der Gewässer. Auch betreuen sie derzeit 64.000 Lachseier, untergebracht in 16 Edelstahl-Brutboxen, mit denen bislang gute Ergebnisse erzielt wurden, berichtet das Gießener Regierungspräsidium.

Die geschulten Betreuer aus Fischvereinen, die viele Stunden ihrer Freizeit dem Lachsprojekt opfern, werden jetzt um weitere elf Lachswarte verstärkt. Im Beisein von Vertretern der IG Lahn, des Kirtorfer Ausbildungsinstituts und der oberen und unteren Fischereibehörden händigte ONB-Chef Burkhard Böttcher den neuen Helfern und Fischereiaufsehern im Gießener Regierungspräsidium ihre Urkunden aus.

Ziel sei, wie er betonte, dass sich das Programm zu einem Selbstläufer entwickele und von den Vereinen getragen werde. Angesichts des Engagements der Lachswarte könnten sich durchaus weitere Projekte für die Zukunft abzeichnen, skizzierte Böttcher seine Hoffnung unter Hinweis auf die 16 ausgestorbenen Fischarten (von einst 38) in der Lahn. Er dankte den 28 bereits seit zwei Jahren tätigen Lachswarten ebenso wie den "Neuen", darunter eine Frau, für ihre Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitwirkung.

Sechs weitere Lachswarte, die in Mittelhessen mitausgebildet wurden, werden künftig bei dem demnächst anlaufenden Projekt "Wiederansiedlung des Lachses im Gewässersystem der Weser" an der nordhessischen Diemel tätig sein. Für die Lachse selbst bleibt auch darüber hinaus noch viel zu tun, wie Böttcher betonte. Neben den erheblichen Fortschritten bei der Verbesserung der Gewässerqualität in der jüngsten Zeit (z.B. bei der Abwasserreinigung) gelte es insbesondere, noch etliche "Fischaufstiegshindernisse" (meist Wehre) durchgängig zu machen. Der Lachs wandert aus seinen Heimatgewässern bis nach Grönland und kehrt im Alter von fünf Jahren über Tausende von Kilometern in seine Laichgründe - und künftig hoffentlich auch in Lahn, Dill und Weil - zurück.

(Text erfasst von Melanie Göltl)


Wetzlarer Neue Zeitung, 06. 02. 1998:

Angelsportverein Ehringshausen

Otto Ringsdorf ist neues Ehrenmitglied

Ehringshausen (re). Nach dem Fischsterben 1996 darf die Dill im Pachtbereich Ehringshausen ab April wieder beangelt werden, obwohl die Wasserqualität nicht dem Stand von vor 1996 entspricht. Dies erfuhren die Mitglieder des Angelsportvereins in der Jahreshauptversammlung. Forellen und Äschen gelangen noch nicht in den Besatz. Die Angler müssen sich mit Weißfischen begnügen. ...


Wetzlarer Neue Zeitung, 28.01.98:

Vorsitzender Hild erstattete Bericht

Katzenfurter Angler über Qualität der Dill verärgert

Beiträge für das Projekt "Lachs 2000" auf Sperrkonto eingezahlt

Ehringshausen-Katzenfurt (re).  Enttäuscht und verärgert zeigten sich die Mitglieder des Katzenfurter Anglersportvereins 1962 in der Jahreshauptversammlung. Grund: Aus dem Bericht des Vorsitzenden Ulrich H. Hild ging hervor, daß sich die Wasserqualität der Dill nach wie vor in einem sehr schlechten Zustand befindet. Ammonium, Nitrit, Nitrat und sogar Phosphat lagen bei fast allen Messungen über den für forellenartige Fische verträglichen Werten. Fischbrut und Jungfische können bei diesen Schadstoffkonzentrationen nicht überleben, so Hild. Man müsse daher mit Nachdruck auf den Ausbau und die Sanierung von Kläranlagen drängen. Die Beiträge für das "Lachs-2000"-Projekt werden auf ein Sperrkonto eingezahlt bis die Dill wieder sauber ist, beschlossen die Mitglieder im Bürgerhaus.

Es könne nicht hingenommen werden, daß durch Hinhaltetaktiken und Bürgerversammlungen etwa der Ausbau der Kläranlage Edingen auf Kosten der Unteranlieger unnötig verzögert würde.

Es gehe nicht nur um die "paar toten Fische", sondern auch um die Reinheit des Trinkwassers und somit um die Gesundheit der Bürger am Mittel- und Unterlauf der Dill. ...


Wetzlarer Neue Zeitung, 22. 12. 1997:

Umfangreiche Renaturierung auf 1,5 Kilometer

Der Lempbach wird bald in seinem gewohnten Bett fließen

Ehringshausen (re). Nachdem die Untere Wasserbehörde des Lahn-Dill-Kreises Mitte September die Planunterlagen zur Lemprenaturierung genehmigt hat, wurde Anfang November mit den Bauarbeiten begonnen. Die derzeit durchgeführten Arbeiten umfassen den ersten Bauabschnitt. Dieser beginnt unterhalb des Ortsteils Niederlemp und endet etwa in Höhe des Kölschhäuser Tiefbrunnens.

Hierbei handelt es sich um die erste Renaturierungsmaßnahme dieser Art im Lahn-Dill-Kreis. Durch den Ankauf fast sämtlicher Grundstücke innerhalb des Renaturierungsbereichs ist die Gemeinde nunmehr in der Lage, diese Teilstrecke wieder in einen naturnahen Zustand zu versetzen. Größere wasserbautechnische Maßnahmen sind nicht erforderlich, vielmehr wird dem Bach durch kleinere Initialmaßnahmen die Möglichkeit gegeben, sich selbst zu entwickeln.

Die Strecke des Renaturierungsbereichs beträgt circa 1,5 Kilometer. Der Lempbach verläuft in diesem Streckenabschnitt weitgehend im Taltiefpunkt, so daß eine Änderung der Linienführung (Mäandrierung) nicht notwendig wird. Außer im Bereich der Grundmühle wird auf einer Strecke von 100 Metern der Verlauf des Bachbetts in den Taltiefpunkt verlegt.

Die Aue soll durch das Anlegen von Feuchtmulden und Sohlanhebungen wieder feuchter werden. Hier erhofft sich Bürgermeister Niebch auch einen Hochwasserschutz für die Kerngemeinde Ehringshausen. Eine größere Feuchtmulde entsteht unterhalb von Niederlemp. Diese speist ein reaktivierter alter Mühlgraben. Die Planung der Renaturierung wurde vom Ingenieurbüro Zick-Hessler in enger Zusammenarbeit mit dem Naturschutzring Ehringshausen sowie der Unteren Naturschutzbehörde und des Staatlichen Umweltamtes durchgeführt.

Die Kosten der Renaturierung einschließlich der Planung und des Grunderwerbs betragen circa 340 000 Mark. Diese Kosten werden vom Lahn-Dill-Kreis aus der Ausgleichsabgabe bezahlt. Bürgermeister Niebch hofft auf die Bereitstellung weiterer Mittel, so daß auch die nächsten Bauabschnitte noch ausgeführt werden können.

Der erste Bauabschnitt wird nach Auskunft des verantwortlichen Bauleiters der Gemeinde Ehringshausen, Dipl.-Ing. Jürgen Beecht, voraussichtlich Ende Januar 1998 endgültig fertiggestellt sein. Voraussetzung ist, daß die Witterung weiterhin mitspielt. Die Bepflanzung wird erst im Frühjahr 1998 vorgenommen.


Wetzlarer Neue Zeitung, 14. 6. 1997:

Gemeinde sollte über dritte Stufe für Kläranlage Kölschhausen nachdenken

Naturschutzring besorgt über die Qualität des "Patenkindes" Lempbach

Ehringshausen (re). Der Naturschutzring Ehringshausen hat vor einiger Zeit die "Bachpatenschaft" für den Lempbach übernommen. Und da ein Pate sich um den Gesundheitszustand seines "Patenkindes" sorgt, ließ er es untersuchen. Das Interesse galt der Wasserqualität und dem Vorkommen an Fischarten. Untersuchungsmittel war eine "Elektrobefischung".

Da im Herbst der erste Abschnitt der geplanten Bachrenaturierung beginnen soll, hat die Gemeinde die Untersuchung des Ist-Zustandes durch eine Gutachtergemeinschaft befürwortet.

Nach der fachmännisch vorgenommenen Elektrobefischung (einer leichten Betäubung der Fische durch Strom) fanden sich in dem Gewässer folgende Arten: Häufigster Fisch ist die Schmerle. Als Vertreter der natürlichen Fauna des Lempbaches wurden Stichlinge, Gründlinge und Bachforellen nachgewiesen. Die früher festgestellten Elritzen und Mühlgroppen waren nicht mehr zu finden. Beide Arten sind Anzeiger für ein gutes Wasser.

Begleitende Messungen (wie zur Leitfähigkeit des Wassers) zeigten, daß sich der Zustand, insbesondere unterhalb der Kläranlage, verschlechtert hat. Sogar im Bachabschnitt oberhalb der Kläranlage Kölschhausens ist eine Verschlechterung der Wasserqualität durch zu starke Nährstoffeinträge zu verzeichnen.

Auch kleine Bachforellen, die natürliche Verjüngung, wurden gefunden. Unterhalb des Einlaufs der Kläranlage konzentrierten sich größere Fische des normalen Besatzes an sauerstoffreichen Stellen.

Als Ergebnis stellt der Naturschutzring fest, daß neben der allgemeinen Renaturierung noch etwas getan werden muß, um die Wasserqualität, insbesondere unterhalb der Kläranlage von Kölschhausen zu verbessern.

Er empfiehlt der Gemeinde, den Wirkungsgrad der Kläranlage neu zu beurteilen und gegebenenfalls über eine dritte Reinigungsstufe (Pflanzen-Klärstufe) nachzudenken.


Wetzlarer Neue Zeitung, 14. 6. 1997:

Die Katzenfurter Vereine hatten kaum Grund, sich über die Gemeinde zu beklagen

Ehringshausen-Katzenfurt (dr). Jürgen Mock, SPD-Bürgermeisterkandidat, hatte die Katzenfurter Ortsvereine zum Gespräch eingeladen. Sechs Vertreter kamen zum Vereinsgelände des Angelsportvereins. Hier standen neben Mock Fraktionsvorsitzender Erhard Henrich und der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Heinz Ansion, Rede und Antwort.

... Die Fragestunde nutzte vor allem Ulrich Hild (ASV), um auf die Verunreinigung der Dill hinzuweisen.

Das Gewässer habe 1996 im Bereich Katzenfurt einen Schädigungsgrad von 99 Prozent erfahren, was nach einem Gutachten auf ungeklärtes Abwasser aus der Kläranlage Edingen zurückzuführen sei.

Die Dill sei in den nächsten Jahren zur Fischerei nicht mehr nutzbar. Aufgrund weiter vorherrschender untragbarer Werte der Gewässergüte müsse dringend etwas unternommen werden. Die Gemeindevertreter versprachen, sich mit den beteiligten Behörden in Verbindung zu setzen. Hild bat auch um Förderung heimischer Fischarten. ...


Wetzlarer Neue Zeitung, 12.5.1997:

Die Gewässergütekarte gibt Aufschluß über den Verschmutzungsgrad

Wasserqualität der Lahn ist inzwischen mit Abstrichen wieder im "grünen Bereich"

Wetzlar (rm). Durchweg im "grünen Bereich" ist nach Erhebungen der Hessischen Landesanstalt für Umwelt die Wasserqualität der Lahn und ihrer Zuflüsse. Eine Gewässergütekarte gibt Auskunft über den Grad der organischen Belastung der Fließgewässer und teilt die Wasserläufe in Güteklassen ein. Besonders die in den letzten Jahren gesteigerten Klärwirkungen in den Anlagen der Abwasserverbände macht sich hier bemerkbar.

Weist die Lahn im Oberlauf fast durchweg die Güteklasse II (mäßig belastet) auf, so ist trotz der bisher ausgeführten Sanierungsmaßnahmen unterhalb der Klärwerke Lollar, Gießen, Wetzlar, Burgsolms, Tiefenbach und Weilburg nach wie vor eine kritische Belastung (Güteklasse II bis III) feststellbar.

Die für die Beurteilung relevanten Parameter Sauerstoffzehrung, Ammonium-Stickstoff und Phosphat sind im mittleren Abschnitt der Lahn etwas höher als im Oberlauf. An der Meßstelle Gießen treten insbesondere erhöhte Ammonium-Konzentrationen auf.

Auch die Nebenflüsse der Lahn weisen eine fast durchgehende geringe (dunkelblau) bis mäßige Belastung (dunkelgrün) auf. Nur kleine Abschnitte einzelner Bachläufe sind stark bis übermäßig verschmutzt und erhielten die Güteklassen III bis IV.

Die bei Wetzlar in die Lahn mündende Dill ist ebenfalls im grünen Bereich der Gütestufen. Lediglich hinter Ehringshausen ist eine starke Verschmutzung feststellbar, die auf den Eintrag aus der Kläranlage zurückzuführen ist (gelbe Markierung).

Somit haben die Reinhaltungsmaßnahmen schon erreicht, daß die im Hessischen Wassergesetz verankerte Forderung, alle Gewässer sollen mindestens die Güteklasse II aufweisen, und Gewässer mit besserer Qualität dürfen sich nicht verschlechtern, für die Lahn und ihre Nebenflüsse weitgehend erfüllt wird.

Da die Behandlung des Abwassers in fast allen Kläranlagen auf einem technisch hohen Stand ist, sehen die Experten Möglichkeiten in einer weiteren Verbesserung der Wasserqualität nur, wenn auch andere Belastungsquellen, wie Einträge von landwirtschaftlichen Flächen, Straßen und der Luft, verringert würden.

Die Einteilung der einzelnen Güteklassen erfolgte nach einer chemischen und physikalischen Analyse des Gewässerbildes. Dabei werden sowohl Belastungen von biochemisch leicht abbaubaren und sauerstoffzehrenden organischen Substanzen berücksichtigt als auch die Nährstoffverhältnisse in den Bach- und Flußläufen.

Ausschnitt aus der Gewässergütekarte

Bildunterschrift Kartenausschnitt: Die farbliche Markierung in der Gewässerkarte zeigt die Güteklassen der einzelnen Gewässerabschnitte auf: Dunkelblau - unbelastet bis sehr gering belastet, hellblau - gering belastet, dunkelgrün - mäßig belastet, hellgrün - kritisch belastet, gelb - stark verschmutzt, orange - sehr stark verschmutzt, rot - übermäßig verschmutzt.


Wetzlarer Neue Zeitung, 24. 2. 1997:

Bilanz des Angelsportvereins nach dem Fischsterben: "Die Katzenfurter Dill ist tot"

Über 40 verbitterte Angler trafen sich in Katzenfurt zur Jahreshauptversammlung

Ehringshausen-Katzenfurt (re). Die Jahreshauptversammlung des Angelsportvereins Katzenfurt stand ganz im Schatten des großen Fischsterbens im Sommer des vergangenen Jahres. "Die gesamte Arbeit und die Investitionen in unser Fließgewässer Dill der letzten 18 Jahre sind zerstört! Sogar die Rollegel sind tot", sagte Ulrich H. Hild. Der Vorsitzende des ASV bezeichnete das vergangene Jahr als "fischereilich das schwärzeste in der Vereinsgeschichte".

Bereits im Mai habe man den Ausfall der Bachforellen beobachten können. Anfang Juni seien zunächst die Barben und dann innerhalb von wenigen Tagen fast alle Fischarten verendet. Da auch die Fischnährtiere bei diesem verheerenden Sterben vernichtet wurden, sei die Fischfauna nachhaltig über Jahre geschädigt, eine Fischerei sogar unmöglich. Sofort wurde gemeinsam mit den Vereinen Edingen, Ehringshausen und Werdorf Strafanzeige erstattet. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern derzeit immer noch an. ...


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