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Einflüsse auf die Sauerstoffbilanz eines Gewässers

Die Sauerstoffbilanz im Gewässer besteht aus:

Dementsprechend ist der Sauerstoffgehalt eines Gewässers um so geringer, je weniger Sauerstoff durch die Oberfläche und die Photosyntheseaktivität eingetragen wird und je größer der Verbrauch durch den Stoffwechsel der heterotrophen Organismen (Konsumenten und Destruenten) ist. Turbulent strömende Fließgewässer mit rascher Wasserbewegung und geringer Wassertiefe haben daher eine günstigere Sauerstoffbilanz als stehende Gewässer. Auch im Längs- bzw. Querprofil eines einzelnen Fließgewässers haben die Abschnitte mit größeren Turbulenzen und heftiger Durchmischung (häufig der Oberlauf) bessere Sauerstoffverhältnisse als langsam fließende (vor allem Unterlauf) oder gar stehende Abschnitte. Sauerstoffverluste und -überschüsse können so durch den intensiven Kontakt mit der Luft über Diffusion ausgeglichen werden.

Der Sauerstoffverbrauch wird entscheidend beeinflußt durch die Menge abbaubaren organischen Materials, das in Flüssen mit der fließenden Welle transportiert und in Stillwasserbereichen (d.h. auch im überströmten Sediment) abgelagert werden kann. Der Abbau dieser Substanzen v.a. durch Organismen führt zur Sauerstoffzehrung. Deren Umfang hängt jedoch nicht nur von der Menge dieser Stoffe ab, sondern auch von der Intensität der Stoffwechselleistungen der abbauenden Organismen. Diese wiederum ist von der Temperatur abhängig (RGT-Regel). In verschmutzen Fließgewässern oder Fließgewässerabschnitten (v.a. in unbeschatteten Bereichen) schwanken daher die Sauerstoffwerte im Laufe des Jahres, teilweise auch tagesperiodisch, außerordentlich. Kommt noch dichter Pflanzenbewuchs dazu, treten dort zeitweilig nicht nur erhebliche Sauerstoffdefizite, sondern auch auffällige Sauerstoffübersättigungen auf. In Stillwasserzonen ansonsten sauberer Flüsse kann der Sauerstoff, ähnlich wie im Tiefenwasser von Talsperren, vorübergehend gänzlich schwinden.

(Vgl. Fließgewässertypen nach Sauerstoffsättigung, Tages- und Jahresgang des Sauerstoffgehaltes, Sauerstoffhaushalt von Fließgewässern


Quelle und Copyright: Informationstext aus dem Programm HESSNET
(Auszug erstellt von Jens Regel und Mike Hardt, Dez. 1997)


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