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Projektwoche 1984

Bereits bei der 1. Projektwoche (PROWO) der Gesamtschule Ehringshausen (2.-7. Juli 1984) untersuchte die Projektgruppe "Die Tierwelt unserer Gewässer" unter der Leitung von Konrad Herchen die Lemp, den Mühlbach und den Roßbach. Nachfolgend dokumentieren wir Arbeitsergebnisse dieser Projektgruppe.


Inhaltsübersicht


Eintagsfliegenlarven (Ephemeroptera)

Sie leben überwiegend in Gebirgsbächen im Schlamm des Baches. Die Larven sind reine Vegetarier. Sie bieten ein reiches Nahrungsangebot für Fische und Raubinsekten. Die Larven überbrücken das Puppenstadium, das heißt, sie verwandeln sich gleich aus dem Larvenstadium in die Eintagsfliege. Ihre Körperform ist abgeplattet und ermöglicht so das Anklammern auf der Unterseite des Steines. Die Strömung kann ihnen nichts anhaben. Die Eintagsfliege selbst lebt nur, nachdem sie als Larve meist nur ein Jahr unter Wasser gelebt hat, einen Tag. Innerhalb dieses Tages legt sie ihre Eier ab und stirbt.

Bachflohkrebse

Unsere Flohkrebse besiedeln so ziemlich alle Gewässerarten; nur dürfen Sauerstoff- und Kalkgehalt nicht zu gering sein. Allerdings gehen sie selten über 2 m Wassertiefe hinab. Häufig halten sie sich unter hohl aufliegenden Steinen und so weiter auf. Oft sieht man die Tiere in Seitenlage auf dem Boden rutschen, wobei die Brustbeine den Körper ziehen und schieben, während ihn der sich krümmende Hinterleib nach vorn stemmt. Die Hauptnahrung besteht aus lebenden und verwesten Pflanzen. Die Eizahl schwankt nach Alter Ernährungszustand und Wohngewässer der Tiere zwischen rund 20 und über 100. Die Entwicklungszeit der Jungen beträgt im Sommer 2-3 Wochen, im Winter länger.

Egel (Hirudinea)

Die Egel leben in recht verschiedenen Gewässern: Seen, Weihern, Bächen und Gräben; nur reißendes und mooriges Wasser wird im allgemeinen gemieden. Bevorzugte Lebensräume sind pflanzenreiche, seichte Gewässer.

Da die Egel eine stark entwickelte Körpermuskulatur besitzen, sind sie außerordentlich beweglich. Bei der Bewegung des Egels wird zunächst der Mundsaugnapf von der Unterlage gelöst und der Körper weit vorgestreckt. Dann heftet sich der Vordersaugnapf fest, der hintere läßt los und wird unter gleichzeitiger Hochwölbung des Körpers dicht an den Mundsaugnapf herangeholt. Dieser Vorgang wiederholt sich.

Die Egel ernähren sich ausschließlich von tierischen Stoffen. Der Darm des Säugers besitzt zahlreiche Blindsäcke zur Speicherung des Blutes. Vollgefressene Egel können weit über ein Jahr hungern. Die Atmung erfolgt durch die Haut. Die Körperhaut wird oft abgestoßen bei sauerstoffarmem Wasser.

Alle unsere Egel sind Zwitter. Die Begattung kann gegenseitig, aber auch einseitig sein. Die Eier werden in Kokons abgelegt. Ungeschlechtliche Vermehrung ist bei dieser Tiergruppe unbekannt. Das Regenerationsvermögen ist im Gegensatz zu anderen Tiergruppen sehr gering.

Köcherfliegenlarven

Sie besiedeln Steine, Sand, Schlamm und Pflanzen in Bächen. Stammesgeschichtlich sind sie nahe mit den Schmetterlingen verwandt und haben entsprechend Spinndrüsen, mit denen die Bauelemente ihrer Gehäuse zusammengefügt und auch Fangnetze gewoben werden. Die Form und Bauweise der Köcher ist sehr vielfältig und gattungsspezifisch. Bei der Nahrungssuche und Fortbewegung schieben sich Kopf und die drei Beinpaare aus dem Köcher heraus. Zwei kräftige Haken, die Nachschieberklauen, am Hinterende des Körpers dienen der Befestigung auf der Unterlage. Die einen weiden den Algenrasen auf Steinen und Wasserpflanzen ab, andere dagegen sind gefräßige Räuber. Bei der Verpuppung verschließen sie ihr Gehäuse völlig, bis die Entwicklung abgeschlossen ist. Die Imagines halten sich in der Nähe des Wassers auf, sind mottenähnlich, aber ihre Flügel tragen keine Schuppen, sondern feine Haare.

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